Grünes Gold: Gesunde Smoothies

Mit dem Begriff Flüssignahrung werden hierzulande eigentlich alkoholische Brauerzeugnisse umschrieben. Dabei würde das Wort deutlich besser auf grüne Smoothies zutreffen. Insbesondere für Läufer*innen ist das aus Obst und Gemüse zubereitete Getränk bestens geeignet, um wichtige Nährstoffe und Mineralien aufzutanken. Wir haben vier Pulver ausprobiert, die den grünen Smoothie noch grüner machen.

Meine armen Nachbarn. Seit Wochen wird morgens zwischen 8 und 9 Uhr der etwas in die Jahre gekommene Mixer angeschmissen. 60 Sekunden ohrenbetäubender Lärm für 800 Milliliter grünen Gemüse- und Obstsaft, der über den Tag verteilt von mir genossen wird. Das schmeckt nicht nur hervorragend, sondern gibt mir das zufriedenstellende Gefühl meinem Körper etwas Gutes zu tun. Wer viel Sport treibt und viel Flüssigkeit verliert, kann seinem Organismus auf diese Art und Weise etwas zurückgeben. Was dazu benötigt wird? Das Basisrezept lautet: eine reife Banane, etwas frischen oder tiefgekühlten Spinat und Brokkoli, vielleicht einen Schuss Zitronen- und Ingwersaft und Wasser. Das gewisse Etwas fehlt aber noch. So richtig veredelt wird der Smoothie nämlich erst mit einem speziellen Pulver aus fein gemahlenen Pflanzen. Sie heißen „Green Goodness“, „Supergreen“ oder „Grüne Mutter“ und liefern weitere hochwertige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Ich habe die LAUFZEIT-Ernährungsexpertin Lena Gesing gefragt, was sie von den grünen Wunderpulvern hält. „Für grüne Smoothies benötigt man in der Theorie große Mengen an frischem Obst und Gemüse“, sagt sie. Die Pulverform hätte daher den Vorteil, dass sie erheblichen Platz in der Küche einspart und sich auch gut auf Vorrat anschaffen lassen würde.

„Das geht mit frischen Lebensmitteln leider nicht, da diese relativ zeitnah verarbeitet werden müssen, um den Nährstoffverlust so gering wie möglich zu halten.“ Und wer hat schon Löwenzahn, Weizengras, Moringa oder frische Brennnessel griffbereit? Die schnelle und unkomplizierte Zubereitung macht die gesunde Ernährung alltagstauglich. Immerhin empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Ernährung, täglich rund 400 Gramm Gemüse und etwa 250 Gramm Obst zu sich zu nehmen. Sportler*innen benötigen für den Muskelaufbau und ihren Stoffwechsel sogar noch mehr. Wenn es morgens schnell gehen muss und man trotzdem einen gesunden Start in den Tag haben möchte, dem bietet das grüne Pulver eine praktische Alternative. „Klar, das lästige Schälen und Schnippeln fällt weg“, stimmt Lena zu.

Eine gute Ergänzung im Ernährungsalltag

Häufig hält das Pulver den Geschmacksvergleich mit ausschließlich frischen Zutaten nicht stand, aber deshalb sind die Pulver auch lediglich als weitere Zutat zu betrachten. Etwas bitter und erdig können die Smoothie-Pulver nämlich für sich genommen schmecken. Erst mit der Süße der Banane oder eines Apfels wird daraus ein wirklich leckeres Getränk, an dessen Geschmack man sich schnell gewöhnt. Nach vielen Wochen des lärmbelästigenden Smoothie-Rituals am Morgen fällt es mir schwer darauf zu verzichten. Fast alle von uns getesteten Pulver sind zertifizierte Bio-Produkte und erfüllen hohe Qualitätsstandards. Auch für unsere Expertin ein zentrales Kriterium. „Wichtig ist, dass man möglichst darauf achtet, wo das Pulver herkommt und auf nachhaltige Produkte mit Gütesiegel zurückgreift.“ Alle Pulver werden in Rohkost-Qualität hergestellt. Das bedeutet, dass die Zutaten zu keinem Zeitpunkt der Produktion über 42° Celsius erhitzt und somit in ihrem ursprünglichen Zustand belassen wurden. Und jetzt mal unter uns, Lena, sind die Pulver die teilweise hohen Preise überhaupt wert? „Ich persönlich ziehe die frischen Zutaten vor, aber am Ende sollte das jeder für sich entscheiden.“ Grüne Smoothies würden insgesamt eine gute Ergänzung im Ernährungsalltag bieten, fasst sie zusammen. Na dann. Meine Nachbarn werden sich bedanken.

Den Test lesen Sie in der Ausgabe 4/20 der Laufzeit.

Text: Christian Bruneß
Bilder: Pixabay