ALLGEMEIN. Der Antrag auf Modellversuch für den hella hamburg halbmarathon 2021 wurde abgelehnt. Damit wird die Veranstaltung am kommenden Sonntag nicht wie geplant auf Kaltehofe stattfinden. Um die Chancen auf eine Genehmigung zu erhöhen, hatte der Veranstalter BMS Die Laufgesellschaft vor rund sechs Wochen ein angepasstes Konzept eingereicht. Dieses beinhaltete u.a. eine Verlegung der Veranstaltung aus dem Stadtzentrum auf die Elbinsel, wo unter Ausschluss von Zuschauern und Passanten eine verringerte Teilnehmerzahl von lediglich 2.000 Läuferinnen und Läufern an den Start gehen sollte.
Neben der Verlegung der Strecke und einem erhöhten Fokus auf Infektionsschutz sollte durch eine wissenschaftliche Begleitung der Veranstaltung eine Sondergenehmigung ermöglicht werden. Modellversuche zielen darauf, im Rahmen der Durchführung pandemiegerechter Veranstaltungen, mit Hilfe eines geeigneten Untersuchungsdesigns, wissenschaftliche Erkenntnisse zu erhalten. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit einem der führenden deutschen Sicherheitsexperten sowie einem Expertenstab von der Manchester Metropolitan University ein umfangreiches Konzept erstellt. Letzterer genießt weltweit ein hohes Ansehen im Bereich „Crowd Safety and Risk Analysis”.
Durch eine räumliche Trennung von Start- und Zielbereich sowie einer Entzerrung der Teilnehmerstarts über mehrere Stunden, kann der Kontakt vor Ort auf ein Minimum beschränkt werden und das sogar bei Teilnehmerzahlen im vierstelligen Bereich. Bis zuletzt hatten deshalb Teilnehmende und Veranstalter gehofft, grünes Licht von den Behörden zu erhalten.
Doch dies konnte die Sozialbehörde (Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration) nicht zu einer Freigabe überzeugen. Die Absage fußte schlussendlich auf einer gesunkenen Relevanz eines Modellversuchs, da die Inzidenzwerte aktuell zu niedrig seien und das Outdoor-Setup für einen wissenschaftlichen Nutzen ungeeignet, so die Begründung. Eine Freigabe ohne Modellversuch ist jedoch nach aktueller Eindämmungsverordnung der Stadt Hamburg ebenfalls nicht möglich.
„Natürlich sind wir sehr enttäuscht, dass sich die Arbeit der vergangenen Wochen und Monate nicht ausgezahlt hat”, so Steven Richter, Geschäftsführer des Veranstalters BMS Die Laufgesellschaft. „Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass unser Konzept ein verantwortungsbewusster Schritt zur Normalität gewesen wäre”, so Richter weiter.
Damit wartet die Hamburger Laufszene weiterhin auf eine vor-Ort-Veranstaltung. An Ansätzen und Bereitschaft zur Anpassung mangelt es auf jeden Fall nicht. Der hella hamburg halbmarathon wird, wie schon im vergangenen Jahr, ausschließlich digital stattfinden müssen. (Info:BMS Die Laufgesellschaft mbH)
Titelfoto: Michael Strokosch / Die Trommeln bleiben wieder stumm in Hamburg
