Victor Kiplangat gewinnt Debüt-Marathon in Istanbul

SZENE. Victor Kiplangat und Sheila Jerotich sind die Sieger des N Kolay Istanbul-Marathons. Während der Läufer aus Uganda bei seinem Debüt nach 2:10:18 Stunden triumphierte, siegte die Kenianerin in 2:24:15 Stunden vor ihrer Schwester, was ein Novum ist bei einem international bedeutenden Marathon. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, hatten über 35.000 Läufer für das Rennen gemeldet. Mit dieser Zahl gehört der N Kolay Istanbul Marathon zu den größten Läufen weltweit, die seit Beginn der Corona-Pandemie stattgefunden haben.

Bei den Männern entwickelte sich von Beginn an ein taktisches und kein schnelles Rennen. Nach einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 65:21 Minuten, folgte der erste wirkliche Vorstoß erst fünf Kilometer vor dem Ziel. Nach der Tempoverschärfung durch den Kenianer Robert Kipkemboi liefen vor dem gefürchteten Anstieg zum Ziel noch vier Athleten in der ersten Gruppe: Neben Kipkemboi waren dies Moses Kemei (Kenia) sowie Victor Kiplangat und Solomon Mutai (beide Uganda). Überraschend war es dann der Debütant, der bergauf das Tempo bestimmte und sich von der Spitzenposition nicht mehr verdrängen ließ. Kiplangat lief zum größten Sieg seiner bisherigen Karriere und gewann vor Robert Kipkemboi (2:10:23) und seinem Landsmann Solomon Mutai (2:10:25). Der Sieger ist ein Trainingspartner des ugandischen 5.000-m-Olympiasiegers und Weltrekordlers Joshua Cheptegei. „Ich freue mich riesig, dass ich mein Marathon-Debüt gleich gewinnen konnte. Joshua ist mein Idol, er hat mir sehr geholfen“, sagte der Istanbul-Sieger, der sich im kommenden Frühjahr eine Zeit zwischen 2:05 und 2:06 Stunden zutraut.

Dramatisch und mit einem Novum endete das Rennen der Frauen: Beim Anstieg zum Ziel auf dem Sultanahmet Platz im historischen Zentrum von Istanbul überholte Sheila Jerotich nur 500 Meter vor dem Ziel noch ihre in Führung liegende Schwester Jackline Chepngeno. Die Kenianerin triumphierte in 2:24:15 Stunden, Chepngeno musste sich mit Rang zwei in 2:24:21 Stunden zufrieden geben. Als Dritte folgte die Äthiopierin Ayantu Abdi mit 2:24:45 Stunden.

„Ich bin überhaupt nicht enttäuscht“, sagte Jackline Chepngeno, die sich um 17 Sekunden auf 2:24:21 Stunden verbesserte. Als sie dann erklärte, dass es ihre Schwester war, die ihr den Sieg weggeschnappt hatte, war klar, warum es keine Enttäuschung für sie war. „Wir sind die besten Freundinnen, trainieren zusammen und sind tatsächlich Schwestern. Wir sind beide verheiratet, daher haben wir andere Namen.“ (Info: Race-News-Service)

Ergebnisse, Männer:

1. Victor Kiplangat UGA 2:10:18

2. Robert Kipkemboi KEN 2:10:23

3. Solomon Mutai UGA 2:10:25

4. Moses Kemei KEN 2:10:28

5. Benard Sang KEN 2:10:59

6. Daniel Kibet KEN 2:11:09

7. Mengistu Nigatu ETH 2:11:15

8. Chalachew Tiruneh ETH 2:11:20

Frauen:

1. Sheila Jerotich KEN 2:24:15

2. Jackline Chepngeno KEN 2:24:21

3. Ayantu Abdi ETH 2:24:45

4. Judith Cherono KEN 2:27:23

5. Fetale Tsegaye ETH 2:28:53

6. Zinash Debebe ETH 2:29:45

7. Emily Kipchumba KEN 2:30:25

8. Betty Chepkwony KEN 2:30:28

Foto: Spor Istanbul / Victor Kiplangat

Weitere Informationen unter: https://maraton.istanbul